Meist sind sie nur unschön, im schlimmsten Fall schermezen sie auch – trockene und raue Ellenbogen. Wie Sie vorbeugen und welche Hausmittel helfen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Gesicht, Hände, Füße – es gibt einige Köperregionen, denen wir unsere ganze Aufmerksamkeit schenken, wieder andere werden regelrecht vernachlässigt und treten erst in Erscheinung, wenn sie Probleme machen. Zur letzteren Gruppe zählen zweifelsfrei die Ellenbogen. Im Alltag müssen sie so einiges über sich ergehen lassen.
Bei der Computerarbeit, beim Lesen oder einfach beim Tagträumen stützen wir den Kopf in die Hände. Irgendwann fällt auf, die Haut an den Ellbogen ist rau und bekommt Risse. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Haut an den Ellenbogen besitzt keine Talgdrüsen, welche sie mit Fett versorgen. Die Folge sind raue, rissige Stellen. Oft entsteht ein Spannungsgefühl oder wir verspüren starken Juckreiz. Wie Sie die Problemzone Ellenbogen am besten behandeln und welche Pflege die Haut in diesem Bereich wirklich braucht, kann hier nachgelesen werden.
Welche Ursachen hat raue Haut am Ellenbogen?
Das es bei Belastung zu rauer Haut am Ellenbogen kommt, ist eigentlich ganz normal. Durch die unmittelbare Lage am Gelenk ist die Haut beim Armbeugen einer stetigen Belastung ausgesetzt. Hinzu kommt das häufige Aufstützen des Armes und wer denkt schon daran, täglich eine Pflegecreme explizit auf die Ellenbogen aufzutragen.
» Hinweis: Auch häufiges Baden und Duschen trocknen die Haut aus.
Ebenso ist Kälte eine häufige Ursache für trockene Haut an den Ellenbogen. Reiben synthetische Textilien permanent an den Ellenbogen, schadet dies der Haut ebenfalls. Auch unsere Lebensweise bestimmt indirekt den Zustand der Haut.
Einfluss auf trockene Haut können nehmen:
- hormonelle Umstellung
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Schwangerschaft
- Stress
Wann ist mein Ellenbogen zu trocken?
Betrachten Sie Ihre Ellenbogen! Fühlt sich die Haut dort ebenso weich und zart an, wie an den übrigen Stellen des Armes, dann ist alles in bester Ordnung. Häufig wird es aber leider passieren, dass Sie den Unterschied ganz deutlich merken. Die Haut ist rau und spröde. Tägliches Eincremen kann das Problem im Anfangsstadium leicht aus der Welt schaffen.
Definitiv zu trocken sind Ihre Ellenbogen, wenn die Haut weißlich-graue bis dunkle Verfärbungen aufweist. Die Haut kann in dieser Phase auch zu jucken beginnen oder ein Spannungsgefühl tritt auf, da es zu einer Reizung der Hautfasern gekommen ist. Cremes helfen längst nicht mehr, wenn die Haut am Ellenbogen gerötet und angeschwollen erscheint. Dann konsultieren Sie bitte einen Hautarzt.
Wann muss ich zum Arzt?
Man möchte meinen, raue Haut an den Ellenbogen ist allein ein kosmetisches Problem. Dem ist aber leider nicht immer so. Hautveränderungen können auch einige durchaus ernstzunehmende Hintergründe haben. So kann raue und entzündete Haut auf Schuppenflechte oder Neurodermitis hindeuten. Hautprobleme können auch mit einer Fehlfunktion der Schilddrüse einhergehen oder auf eine bislang noch unerkannt gebliebene Diabetes hinweisen. Ein Arztbesuch ist in jedem Fall ratsam, wenn die Hautveränderungen nicht zurückgehen, von anderen Symptomen begleitet werden oder wenn die Haut stark juckt und entzündet erscheint.
Ellenbogen pflegen – aber richtig
Leichte Hautveränderungen an den Ellenbogen sind mit den passenden Pflegemaßnahmen gut in den Griff zu bekommen. Bei der Hautpflege kommt es darauf an, sanft zu Werke zu gehen. Wer zum Beispiel versucht, die verfärbten Hautpartien an den Ellenbogen sauber zu rubbeln, der erreicht das Gegenteil, die Hautreizungen verschlimmern sich.
» Tipp: Raue Haut an den Ellenbogen ist vermehrt auf abgestorbene Hautschuppen zurückzuführen.
Abgestorbene Hautschuppen lassen sich am Besten mit einem Peeling entfernen. Massieren Sie das Peeling sanft ein und waschen Sie die Lotion anschließend ab. Das Peeling sollte nicht häufiger, als ein bis zweimal die Woche angewendet werden. Massieren Sie nach dem Peeling eine Pflegecreme für trockene Haut ein.
» Tipp: Raue Haut lässt sich besonders gut mit Pflegecremes oder Salben mit Urea behandeln.
8 Hausmittel für schöne Ellenbogen
1. Peeling für zarte Haut
Wie bereits erwähnt, sind Peelings gut geeignet, um die Haut von abgestorbenen Zellen zu befreien und damit für die nachfolgende Pflege vorzubereiten. Alle Pflegeprodukte können ihre Wirkung besser entfalten, wenn die Haut vorab gründlich gereinigt wurde.
Peelings müssen nicht käuflich erworben werden, Sie können sie auch ganz leicht selber machen. Mischen Sie Salz mit etwas Zitronensaft und einigen Spritzern Olivenöl. Fertig ist ein schonendes Peeling für raue Ellenbogen.
2. Die Kraft von Honig und Zitrone nutzen
Mischen Sie Honig mit Zitronensaft, bis eine Masse entsteht, die sich gut auf der Haut verstreichen lässt. Die Mischung wird nun mit einem Wattebausch auf die Ellenbogen aufgetragen. Nach etwa einer Viertelstunde Einwirkzeit kann die Maske mit reichlich Wasser abgespült werden.
» Tipp: Bei besonders rauen Ellenbogen kann diese schonende Pflege auch täglich anwendet werden, bis sich die Haut deutlich zarter und weicher anfühlt.
3. Rizinusöl schenkt mehr Feuchtigkeit
Rizinusöl ist Ihnen vielleicht geläufig, wenn es um die Anregung des Haarwachstums geht. Auch für raue Haut an den Ellenbogen kann das in Apotheken und Reformhäusern erhältliche Präparat hilfreich sein. Rizinusöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, welche die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Auch entzündete Hautpartien lassen sich mit dem antimikrobiell wirkenden Öl gut behandeln. Die Haut an den Ellenbogen wird nicht nur weicher, sondern auch elastischer.
4. Aloe und Hagebutte gegen entzündete Haut
Raue Haut an den Ellenbogen kann schnell einreißen. Die Risse bieten Keimen und Bakterien eine Eintrittspforte und es kommt nicht selten zu Entzündungen. Aloe Vera Gel und Hagebuttenöl können die Haut beruhigen und Entzündungen bekämpfen. Wer selbst eine entsprechende Pflanze besitzt, kann das Gel selbst gewinnen und direkt aus den Blättern der Aloe kratzen. Anschließend kann das Gel püriert werden, damit es keine Klumpen enthält und sich besser auf die Haut streichen lässt.
Vermischen Sie einen Esslöffel Aloe Vera Gel mit zehn Tropfen Hagebuttenöl und tragen Sie die Mischung auf die Ellenbogen auf. Die Mischung sollte etwa 15 Minuten einwirken, bevor sie gründlich abgewaschen wird. Die Anwendung kann mehrmals wöchentlich durchgeführt werden.
5. Natron gegen dunkle Ellenbogen
Manchmal sind die Ellenbogen nicht nur rau, sondern auch grau verfärbt. Dies wirkt nicht nur wenig attraktiv, sondern erweckt auch den Anschein mangelnder Hygiene. Mit einem einfachen Trick können Sie die verfärbten Stellen aufhellen. Hierfür halbieren Sie eine Zitrone und geben auf eine Hälfte einen Esslöffel Natron. Reiben Sie nun mit der Zitrone über Ihre Ellenbogen. Diese werden nach einigen Anwendungen deutlich heller und damit auch gepflegter erscheinen.
6. Zarte Haut durch Avocado und Kokosöl
Die Avocado enthält reichlich Fettsäuren. Trockene Haut an den Ellenbogen und auch an den Fersen lässt sich damit sehr gut behandeln. Eine halbe Avocado wird mit einem Esslöffel Kokosöl vermischt.
» Tipp: Verwenden Sie reife Avocados – erkennbar daran, dass sie sich beim Kauf weich anfühlen.
Das Avocadofleisch wird mit der Gabel zerdrückt oder auch püriert. Anschließend mischen Sie das Kokosöl unter. Die Masse wird auf die Ellenbogen aufgetragen und kann nach einer Einwirkzeit von etwa 20 Minuten abgewaschen werden. Wiederholen Sie die Anwendung an jedem zweiten Tag, bis eine deutliche Besserung eintritt.
7. Babyzarte Ellenbogen mit Butter
Butter befindet sich wahrscheinlich in jedem Kühlschrank und dient ebenso als bewährtes Hausmittel gegen raue Ellenbogen. Damit die Butter eine geschmeidigere Konsistenz bekommt, geben Sie diese für einige Sekunden in die Mikrowelle. Anschließend werden die Ellenbogen großzügig mit Butter eingerieben. Damit die Butter gut einziehen kann, umwickeln Sie Ihre Ellenbogen mit Klarsichtfolie. Diese Packung kann nun zirka eine Stunde einwirken. Ist die Haut besonders rau und rissig, können Sie die Behandlung wöchentlich wiederholen, bis sich der Zustand der Haut gebessert hat.
8. Ananas – die Geheimwaffe aus dem Supermarkt
Ananas ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Das sich damit auch gegen raue Ellenbogen vorgehen lässt, dürften die wenigsten ahnen. Doch es lässt sich leicht begründen und zwar mit dem in der Ananas enthaltenen Enzym Bromelain. Dieses lässt nicht nur Fettpolster schmelzen, sondern kann auch gegen raue Ellenbogen wahre Wunder wirken. Damit die Wirkung eintreten kann, schneiden Sie eine Scheibe Ananas ab und gehen damit unter die Dusche. Reiben Sie unter fließendem Wasser mit dem Fruchtfleisch die Ellenbogen ab. Die Ananas wirkt wie ein Peeling. Nach dem Duschen wird die Haut sanft trocken getupft und anschließend gut eingecremt.
Wie lässt sich rauen Ellenbogen vorbeugen?
Wer unter trockener Haut leidet, ganz gleich wo und in welchem Umfang, dessen Körper leidet vermutlich zeitgleich unter einem Flüssigkeitsdefizit. Trinken Sie daher ausreichend, mindestens zwei Liter täglich.
Wenn Sie täglich ein ausgiebiges Wannenbad nehmen, nützen Sie Ihrer Haut wenig. Vollbäder trocknen die Haut aus. Eine kurze Dusche zu nehmen, ist weniger stressig für die Haut.
Bei den Pflegeprodukten ist auf deren rückfettende Eigenschaften zu achten. Beim Eincremen nach dem Baden oder Duschen die Ellenbogen nicht vergessen.
Wenn Sie sich am Schreibtisch ertappen und mal wieder den Kopf in den Händen halten, dann wechseln Sie die Körperhaltung, denn häufiges Aufstützen tut Ihren Ellenbogen nicht gut.
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