Trockene und spröde Lippen sehen nicht nur unschön aus, sie schmerzen auch. Für eine optimale und langfristige Heilung ist es wichtig, dass Sie die Ursache finden und die Lippen bestmöglich pflegen.
Gerade im Winter bei trockener Heizungsluft und kalten Außentemperaturen kämpfen viele mit trockenen und spröden Lippen. Schon kleinste Bewegungen können schmerzen und sogar Blutungen hervorrufen. Und natürlich ist es auch ein optischer Makel. Wer nun aber versucht, spröde Lippen mit Schminke und Lippenstift zum Verschwinden zu bringen, der wird dabei oft das Gegenteil erreichen. Auch das ständige Ablecken, um die Lippen feucht zu halten, lässt diese nur noch mehr austrocknen. Wer nicht rechtzeitig reagiert, riskiert sogar, dass krankheitserregende Bakterien in den Körper gelangen.
Ursache für spröde Lippen
Unsere Lippen besitzen kein Unterhautfettgewebe und trocknen daher viel schneller aus als die übliche Haut am Körper. Hier sorgen die Talgdrüsen dafür, dass die Haut auch an kalten Tagen nicht schuppt und gleichmäßig befettet wird. Die Lippen müssen ohne Talgdrüsen und damit ohne natürliche Fettschicht auskommen.
Medizinische Ursachen für trockene und spröde Lippen
Auch wenn das Wetter häufig als Ursache gilt, so können die trockenen Lippen auch einen medizinischen Hintergrund haben. Die häufigsten Ursachen haben wir hier einmal zusammen gefasst.
➔ Vitaminmangel
Raue Lippen und eingerissene Mundwinkel deuten häufig auf einen Mangel an Vitamin B2 oder Eisen hin. In den meisten Fällen liegt das an einer zu einseitigen Ernährung. Sie gleichen den Mangel aus, indem Sie Ihrem Körper Fleisch, Fisch, Avocado oder Milchprodukte zuführen.
➔ Flüssigkeitsmangel
Die wohl häufigste Ursache neben den Wettereinflüssen ist Flüssigkeitsmangel. Es wird allgemein empfohlen, täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wer diese Menge langfristig unterschreitet, der sorgt dafür, dass sein Gesamtflüssigkeitsgehalt abnimmt. Damit schadet er nicht nur seinem Stoffwechsel, dies hat auch Auswirkungen auf die Speichelproduktion. Der Speichel wird zäh und dickflüssig und die Befeuchtung des Mund- und Rachenraumes nimmt ab.
Trinken Sie also ausreichend, um nicht nur spröden Lippen vorzubeugen, sondern auch gleichzeitig Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Denn das sind ebenfalls Folgen von Flüssigkeitsmangel.
➔ Erkältung und Infekte
Wer kennt es nicht? Wenn ein fieser Schnupfen einhergeht, hat man gleichzeitig auch oft mit trockenen Lippen zu kämpfen. Oft hilft hier aber schon ein Pflegestift, der schnell Linderung verschafft. Wenn die Erkältung abklingt, ist auch oft das Problem der spröden Lippen Vergangenheit.
Trockene Lippen können aber auch von einem anderen Infekt einhergehen, insbesondere wenn die Wangenschleimhaut betroffen ist, beispielsweise bei viralen Infekten (z.B. Lippenherpes). Auch Pilzinfektionen können eine Ursache für trockene und spröde Lippen sein.
➔ Psychische Probleme
Kaum vorstellbar ist, dass auch psychische Probleme eine Ursache für trockene Lippen sein können. Bei Stress und psychischem Unwohlsein wird der Körper in einen Notzustand versetzt, bei dem auch die Speichelproduktion heruntergefahren wird. Der Grund dafür liegt viele Jahre zurück. Zu Zeiten, bei dem der Körper automatisch “unwichtige” Funktionen drosselte, um leistungsfähig zu sein und die Konzentration zu steigern.
Gegen Stress helfen vor allem Bewegung und diverse Entspannungstechniken.
Pflegetipps und Hausmittel gegen spröde Lippen
Tipp 1: Fettende Pflegeprodukte
Ist die Haut an den Lippen gereizt, dann benötigt sie in erster Linie Fett. Dieses ist beispielsweise in Vaseline enthalten. Dem vorzuziehen sind Pflegestifte aus der Apotheke, die Stoffe wie Dexpanthenol oder Ringelblumenextrakt enthalten. Diese Pflegeprodukte können kurzzeitig das Spannungsgefühl lindern, beheben aber nicht die Ursache.
Tipp 2: Honig auftragen
Sehr hilfreich bei spröden, rissigen und trockenen Lippen ist auch Naturhonig. Dieser enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die die Lippen pflegen und zu mehr Geschmeidigkeit verhelfen. Tragen Sie den Honig ein- bis zweimal am Tag auf die Lippen auf und waschen Sie diesen nach etwa 3 Minuten wieder von den Lippen ab.
Aber Vorsicht: Nicht Ablecken! Das fördert den Austrocknungsprozess.
Tipp 3: Öl verwenden
Wer keinen Honig mag oder allergisch darauf reagiert, kann auch auf Olivenöl zurückgreifen. Auch dieser sorgt für eine Rückfettung. Er schließt die rissigen Stellen und hilft der Haut Feuchtigkeit zu speichern.
Mein Tipp: Verwenden Sie nur qualitativ hochwertiges Öl.
Tipp 4: Peeling durchführen
Ein Peeling kann wahre Wunder bewirken. Verwenden Sie bei den Lippen eine weiche Zahnbürste und entfernen Sie durch kreisende Bewegungen die abgestorbenen Hautschuppen. Auch mit einem Peeling aus Öl und Zucker können Sie die Hautschüppchen entfernen.
Positiver Nebeneffekt: Die Lippen werden gleichzeitig gepflegt.
Tipp 5: Wundsalben nutzen
Sind die Lippen bereits stark rissig und schmerzen bei jeder kleinen Bewegung ist es sinnvoller eine wundheilende Creme aufzutragen. Sehr empfehlenswert sind die Lippencremes von Bepanthen oder aber auch Cremes, die Zink enthalten.
Tipp 6: Ausreichend trinken
Wer generell häufiger unter Mundtrockenheit und spröden Lippen leidet, der sollte regelmäßig mindestens zwei Liter Flüssigkeit täglich zu sich nehmen. Häufig sind trockene Lippen die Folge von Dehydrierung und zeigen zuverlässig an, wenn es dem Körper an Feuchtigkeit fehlt.
Tipp 7: Luft befeuchten
Im Winter ist die Luft in überheizten Räumen besonders trocken. Hier helfen Luftbefeuchter, die im Zimmer aufgestellt (wie z.B. dieser hier) oder direkt an der Heizung angebracht werden können (wie. z.B. diese hier).
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