Krebsvorsorge Sprossen
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Vorsorge

Sprossen zur Krebsvorsorge nutzen

So unscheinbar Sprossen auch sind, die Keimlinge können Krebs vorbeugen und bei der Heilung unterstützend wirken.

Sprossen und Keimlinge leisten einen wertvollen Beitrag zu unserer Ernährung. Die kleinen Samen enthalten viel Power und alle wertvollen Inhaltsstoffe, welche die Pflanze für ihre Entwicklung braucht. Sprossen werden nicht im Garten herangezogen, sondern dies geschieht in speziellen Gefäßen, unter Einwirkung von Wasser und Licht. Welchen Nutzen Sprossen für die Ernährung und als Waffe gegen Krebs besitzen und warum es sich lohnt, Sprossen täglich dem Salat zuzugeben oder als gesunden Snack zu knabbern, verraten wir Ihnen nachfolgend.

Warum sind Sprossen gesund?

Gemüse zu verzehren, ist gesund, Sprossen zu essen noch viel gesünder, denn der Anteil an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen ist mehr als doppelt so hoch, als bei ausgewachsenen Pflanzen. Sprossen sind ein wahres Kraftpaket an Vitaminen, Kohlenhydraten, sekundären Pflanzenstoffen und Mineralstoffen. Keimen die Samen, kommt es zur Bildung von Vitalstoffen, welche vom menschlichen Organismus sehr gut aufgenommen und verstoffwechselt werden können.

Senföle als effektive Krebsvorsorge nutzen

Die Sprossen von Brokkoli, Rucola, Kresse oder Radieschen gelten als besonders wertvoll, denn diese weisen eine hohe Konzentration an Senfölen auf. Diese zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind für den leicht scharfen Geschmack der Sprossen verantwortlich. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Brokkoli zu. Das Senföl Sulforaphan kann nachweislich die Ausbreitung von Tumor-Stammzellen eindämmen und kann damit begleitend zu einer Chemotherapie eingesetzt werden. Dazu später mehr.

Die Heilwirkung dieser Kreuzblütengewächse ist bereits seit der Antike bekannt. Anfang der 1990er-Jahren wurde Sulforaphan von Wissenschaftlern an der Universität von Baltimore erstmals isoliert und beschrieben. Die Forschungen diesbezüglich sind längst nicht abgeschlossen. Aus Kresse, Senf, Raps, Meerrettich oder Kohl konnten bislang etwa 150 unterschiedliche Senföle isoliert werden.

Sprossen zur Krebsbekämpfung

Die in Kreuzblütengewächsen wie Rucola, Rettich, Kresse oder Brokkoli enthaltenen Senföle stehen häufig im Spektrum der Wissenschaft. Dabei konzentriert man sich besonders auf Glukoraphan. Das vermehrt in Brokkolisprossen vorkommende Glukoraphan wird in Sulforaphan aufgespalten. In Versuchen wurde nachgewiesen, dass sich damit eine bestimmte Art von Krebszellen gezielt bekämpfen lässt. Besonders interessant dabei ist, dass es sich um die besonders aggressiven Tumorstammzellen handelt, welche sich im Rahmen einer Chemotherapie bislang nicht zufriedenstellend bekämpfen lassen.

Die Senföle sind in der Lage, in diesen besonders aggressiven Zellen, die vermehrt neues Tumorgewebe bilden, einen bestimmten Signalweg zu blockieren. Die Zellen verändern ihre Struktur und verlieren ihre Resistenz gegenüber der Chemotherapie. Damit können Sprossen in Verbindung mit Chemotherapie eine aktive Waffe gegen Krebs darstellen. Dies wurde im Heidelberger Krebsforschungszentrum nachgewiesen.

Weizensprossen gegen freie Radikale

Weizensprossen leisten ebenfalls einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesundheit. Der hohe Gehalt an Aminosäuren, Eiweiß und Vitaminen wirkt Alterungserscheinungen entgegen und kann bei der Bekämpfung der als Krebsauslöser geltenden freien Radikale helfen. Weizensprossen enthalten mit dem Fettalkohol Octacosanol einen Inhaltsstoff, der besonders für die Steigerung der Gedächtnisleistung und die Verbesserung von Reflexen interessant ist. Weizensprossen sind daher ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel für Menschen, die geistig viel leisten müssen und für Sportler.

➔ Inhaltsstoffe von Weizensprossen:

Brokkolisprossen als Krebs-Waffe

Der tägliche Verzehr von Sprossen kann eine effektive Krebsvorbeugung darstellen. Doch Sprossen können noch mehr, Brokkolisprossen enthalten mit der hohen Konzentration an Sulforaphan eine Substanz, die nachweislich nicht nur gegen Krebs vorbeugend wirkt, sondern auch aggressive Tumorstammzellen effektiv bekämpft. Daneben ist der Stoff auch in der Lage, bestimmte Arthritis auslösende Enzyme zu blockieren und gegen Alzheimer zu helfen.

Forschern der Universität in Illinois ist es nun gelungen, nachzuweisen, dass Brokkoli-Sprossen in Verbindung mit dem Verzehr des Brokkoli-Gemüses ein besonders wirksames Mittel gegen Krebs darstellen.

Wird Brokkoli schonend zubereitet, zum Beispiel in einem Dampfgarer, lassen sich die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Verzehren Sie Brokkoli und Brokkoli Sprossen etwa drei- bis fünfmal wöchentlich, lässt sich eine nachhaltige Wirkung erzielen und Sie beugen Krebs aktiv vor.

Für die Krebsvorbeugung ist das Enzym Myrosinase verantwortlich. Dieses stellt sicher, dass sich die Senföle überhaupt vom menschlichen Körper aufnehmen lassen.

Achten Sie daher bei der Zubereitung darauf, das Gemüse nur leicht zu dämpfen, anstatt sprudelnd zu kochen. Wird Brokkoli im Dampfkocher zubereitet, erhöhen sich seine gesundheitsfördernden Eigenschaften gegenüber dem rohen Gemüse sogar noch.

Tests haben bestätigt, wer Gemüse und Sprossen von Brokkoli gemeinsam verzehrt, profitiert von einer weit höheren Konzentration an gesundheitsfördernden Stoffen, als dies bei der alleinigen Einnahme von Sprossen möglich wäre.

Besitzen Sprossen Nebenwirkungen?

Sie können Sprossen guten Gewissens in Ihren täglichen Speiseplan aufnehmen. Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Einziges Manko, wer Sprossen von Kohl und anderen Kreuzblütengewächsen in übermäßigem Maße verzehrt, muss mit Blähungen rechnen. Dies ist aber vollkommen normal und würde Ihnen beim regelmäßigen Verzehr von Kohlsuppe vermutlich auch passieren.

Sprossen ziehen auf der Fensterbank

Sprossen im Supermarktregal sind eher eine Seltenheit. Wer täglich Sprossen auf seinen Speiseplan setzen möchte, tut gut daran, sich selbst dem Sprossenanbau zu widmen. Sprossen ziehen ist kinderleicht und ermöglicht Ihnen ganzjährig den Zugriff auf frische und wertvolle Nahrungsmittel.

Auf Ihrer Fensterbank finden Sie bestimmt noch einen freien Platz, auf dem sich ein Gefäß aus Ton, Glas oder Plastik platzieren lässt.

Sprossengläser benötigen nur wenig Stellfläche und Sie können die Behältnisse einfach reinigen.

➔ Sprossen ziehen – Schritt für Schritt

  1. Gefäß aufstellen
  2. Sprossen einweichen
  3. eingeweichte Sprossen in das Gefäß füllen
  4. Sprossen spülen
  5. Wasser ablaufen lassen
  6. Sprossen hell und frisch aufstellen
  7. Keimung abwarten

Nachdem Sie ein passendes Gefäß gefunden haben, sollten die Samen vorab einige Stunden in Wasser eingeweicht werden. Dies aktiviert den Keimvorgang. Anschließend füllen Sie die Samen in das aufgestellte Gefäß. Wichtig in den folgenden Tagen ist das regelmäßige Spülen der Samen mit Wasser. Dies dient nicht nur dem Wachstum der Keimlinge, sondern verhindert auch Schimmelbildung oder das Ansiedeln von Keimen.

Lassen Sie das Wasser durch ein feines Sieb ablaufen und stellen das Glas leicht schräg an einem hellen und luftigen Ort auf. Bei der Keimung können Sie nun beinahe zuschauen und bereits nach etwa fünf Tagen können Sie Sprossen ernten und frisch genießen.

Weitere Tipps zur Krebsvorsorge

Die Wirkung von Sprossen ist Ihnen jetzt bekannt. Sie können mit dem täglichen Verzehr einen wertvollen Beitrag zu Ihrer Gesundheit leisten. Allgemein gilt, essen Sie viel Obst und Gemüse, können Sie der Entstehung von Krebs aktiv vorbeugen.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass es etwa ein Drittel weniger Krebsneuerkrankungen gäbe, wenn die Menschen sich gesünder ernähren und mehr bewegen würden. Allgemein kann gesagt werden, dass sich Darmkrebs durch eine ballaststoffreiche Ernährung und dem häufigen Verzehr von Fisch reduzieren lässt. Auf die Entstehung von Brustkrebs haben der Verzehr von Obst und Gemüse nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen allerdings keinen Einfluss.

Möchten Sie eine aktive Krebsvorsorge betreiben und Ihr Leben verlängern, dann sollte der Verzehr von Sprossen nicht die alleinige Option darstellen.

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