Spondylose ist der Überbegriff für verschiedene Wirbelsäulenerkrankungen, welche durch Bandscheibenverschleiß ausgelöst werden. Meist sind hiervon Menschen in fortgeschrittenem Alter betroffen. Allerdings können aufgrund verschiedener Faktoren auch junge Menschen an Spondylose erkranken.
Was ist Spondylose?
Unter dem Sammelbegriff Spondylose werden verschiedene Bandscheiben- und Wirbelsäulenerkrankungen zusammengefasst, die durch Verschleiß entstehen. Der zunehmende Verschleiß der Bandscheiben in Verbindung mit einer altersbedingten Abbau und Dehydration sowie dem daraus resultierenden Volumenverlust und dem Verlust der Elastizität, verursacht Schmerzen und zunehmende Bewegungsunfähigkeit. Betroffen sind meist Menschen in der zweiten Lebenshälfte, oder auch Menschen mit besonderen Risiken, wie z.B. Übergewicht, schwere körperliche Arbeit oder genetischen Dispositionen.
Spondylose – Ursachen
Die Bandscheiben dienen quasi als Puffer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Sie federn Erschütterungen ab, die bei jeder Bewegung entstehen und schützen so die Wirbel. Aufgrund von Dehydration schrumpfen die Bandscheiben. Etwa ab dem 40ten Lebensjahr nimmt die Dehydration der Bandscheiben naturgemäß zu, wodurch sie immer mehr an Elastizität und Dichte verlieren. Aber auch das Volumen der Bandscheibe verringert sich mit zunehmender Austrocknung. Dadurch entsteht ein vermehrter Kontakt der Wirbelkörper und Knochen zueinander, welches dann wiederum Beschwerden – z.B. eine Nervenreizung- verursacht. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern durch diesen ständigen Kontakt kann auch eine weitere Fehlreaktion des Körpers verursacht und an den betroffenen Stellen das Knochenwachstum angeregt werden. Dort entstehen dann so genannte Knochensporne auch Spondylophyten genannt, welche wiederum eine normale Bewegungsfähigkeit der Wirbelsäule beeinträchtigen. Die Folge daraus ist dann eine Einschränkung der Bewegungsunfähigkeit was durch die schwächer werdenden Bänder noch verstärkt wird. Zudem können diese Knochenerweiterungen dann auch auf die umliegenden Nerven drücken und Schmerzen verursachen und auch die Muskelfunktionen beeinflussen.
Spondylose – Symptome
Eine Spondylose ist keine akute Erkrankung, sondern eher das Resultat eines schleichenden Prozesses. Der Verschleiß der Bandscheiben geschieht nicht von heute auf morgen. Bandscheibenverschleiß ist zwar vorrangig eine Alterserscheinung, aber unter bestimmten Umständen treten auch bereits in jungen Jahren diesbezügliche Beschwerden auf. Diese können z.B. sein:
- Rückenschmerzen
- Häufige Schmerzen in den Bandscheiben oder im Lendenwirbelbereich
- Nackenschmerzen
- Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den betroffenen Bereichen
- Zunehmende Bewegungseinschränkungen
- Verspannungen der Muskeln bis hin zu Lähmungserscheinungen
Ein weiteres Anzeichen für eine Spondylose ist die Tatsache, dass Beschwerden nicht nur nach besonderen Belastungen auftreten, sondern auch in Phasen, wo man sich körperlich nicht außergewöhnlich betätigt.
Spondylose – Therapie
Die Diagnose von Spondylose beruht zunächst meist auf einer funktionellen Diagnostik und der Anamnese des behandelnden Arztes. Bei der körperlichen Untersuchung wird aufgrund von bestimmten Anhaltspunkten Beweglichkeit und Schmerzkonzentrierung der Wirbelsäule geprüft. Der anfängliche Verdacht wird dann durch den Einsatz von bildgebenden Verfahren geprüft. Bereits durch relativ einfache Röntgenaufnahmen lässt sich z.B. feststellen, ob sich im Wirbelsäulenbereich Verschiebungen feststellen lassen, oder sich bereits Spondylophyten gebildet haben. Gibt ein Röntgenbild keinen sicheren Aufschluss kann mittels Computertomographie die Wirbelsäule aus verschiedenen Winkeln begutachtet werden. So können auch bereits kleinere Veränderungen sichtbar werden.
Ein MRT kann Aufschluss geben über etwaige Auffälligkeiten in den Gewebeteilen, Muskeln und Bändern oder auch den Nerven.
Ebenfalls möglich ist ein Myelogramm, welches die Aktivität der Nerven misst und so aufdecken kann, ob bereits eine Schädigung der Nerven vorliegt. Die Therapie der Spondylose richtet sich nach dem Krankheitsbild und den Beschwerden. Vorrangiges Ziel ist zunächst die Schmerzen zu vermindern und somit wieder ein normales Bewegungsschema möglich zu machen und weitere Schädigungen der Wirbelsäule zu unterbinden. Je nachdem, wie fortgeschritten die Degeneration bereits ist, kann es u.U. möglich sein, dass übliche Schmerzmittel keine Erleichterung mehr bringen. In solchen Fällen wird dann meist ein Muskelrelaxans eingesetzt. Dieses wirkt krampflösend und entspannt die verhärtete Muskulatur. Teilweise werden auch Epileptika eingesetzt, die auf die geschädigten Nerven wirken. Bei sehr starken Schmerzen können auch direkte, punktuelle Injektionen mit Narkotika nötig sein um eine Schmerzlinderung zu erreichen.
Nachdem der Schmerzaspekt reduziert wurde, kann man mit Hilfe eines Physiotherapeuten einen individuellen Trainings- und Therapieplan erstellen, um die Mobilität wieder zu verbessern und die geschwächten Bereiche zu stärken, bzw. andere Bereiche zu kräftigen, die geschwächte Regionen unterstützen. Hilft all dies nicht mehr hilft nur noch der operative Eingriff. Der Chirurg wird dann den Bandscheiben und Nerven wieder genug Platz verschaffen, damit sie beschwerdefrei ihren Dienst verrichten können. Natürlich ist jede OP auch immer mit gewissen Risiken verbunden und so sollte ein chirurgischer Eingriff immer erst letzte Option sein.
Spondylose – Vorbeugung
Bei dem Krankheitsbild der Spondylose handelt es sich in erster Linie um Folgen durch Abnutzung und Verschleiß. Neben dem natürlichen Verschleiß, dem jeder Mensch unterliegt, führen bestimmte Verhaltensweisen und Faktoren zu einer zusätzlichen Belastung. Vermeiden Sie so oft wie möglich hohe Belastungen des Rückens über einen längeren Zeitraum. Auch Übergewicht ist ein Risiko Faktor und eine zusätzliche Belastung für den Rücken, ebenso wie eine falsche Haltung beim Sitzen und eine nicht ausreichende Bewegung. Ein gezielter Ausgleich, z.B. durch entsprechende Ausgleichsübungen oder Sportarten ist sehr empfehlenswert und kann die Diagnose Spondylose abwehren. Sollten sich aber dennoch die ersten Symptome bemerkbar machen, zögern Sie nicht, Ihren Arzt aufzusuchen. Je früher die Diagnose gestellt wird, umso wahrscheinlicher ist es, die Erkrankung im Frühstadium zu stoppen und ein Fortschreiten durch entsprechende Maßnahmen zu verhindern.
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