Wer bei Diabetes mellitus nicht optimal eingestellt wird, muss mit Folgeerkrankungen rechnen. Häufige Beschwerden haben Zuckerpatienten an den Augen.
Diabetes mellitus, im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist eine der häufigsten Krankheiten in unserem Land. Unterschieden werden Diabetes Typ 1 und Typ 2. Während der Diabetes Typ 1 eher Kinder und Jugendliche betrifft, tritt Diabetes mellitus Typ 2 meist im Erwachsenenalter auf. Die Ursachen für Diabetes sind häufig auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen. So führen Adipositas (Fettleibigkeit), übermäßiger Alkoholkonsum und unzureichende Bewegung nicht selten dazu, dass der Körper mehr und mehr gegen Insulin resistent wird.
Bevor Diabetes Patienten Medikamente oder das Spritzen von Insulin verschrieben wird, sind sie angehalten, durch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten den Blutzuckerspiegel zu senken. Denn neben den Einschränkungen die sich aus der Diabetes ergeben, sind auch Folgeerkrankungen keine Seltenheit. Ein Teil davon betrifft die Augen, deren Störungen und Probleme sehr ernst genommen werden müssen.
Trockene Augen
Die erste hier angesprochene Auswirkung von Diabetes wird von Betroffenen nicht unbedingt mit dieser in Zusammenhang gebracht. Die Rede ist von trockenen Augen, einem Symptom, dass auch Nicht-Diabetiker kennen. Wer zum Beispiel lange Zeit am Computerbildschirm sitzt, „vergisst“ das Blinzeln, wodurch der Tränenfilm nicht mehr richtig fließen kann. Mediziner sprechen hier vom Office-Eye-Syndrom. Trockene Augen durch Diabetes entstehen dann, wenn die Durchblutung nicht mehr richtig funktioniert. Werden dadurch die Nerven an den Tränendrüsen geschädigt, bildet sich weniger Tränenflüssigkeit und die Augen werden trocken. Diabetiker sollten das Problem mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. Als erste Maßnahme gilt: meiden Sie Zugluft, stellen Sie die Klimaanlage im Auto ab und blinzeln Sie häufiger.
Grauer Star (Katarakt)
Der Graue Star, medizinisch Katarakt genannt, ist keine reine Alterserscheinung, wie üblicherweise angenommen. Es trifft schon zu, dass vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen sind – mit zunehmendem Alter steigend. Aber auch Diabetiker, die noch nicht zu dieser Altersgruppe zählen, können am Grauen Star erkranken. Auch das Fortschreiten der Krankheit geht bei diesen Patienten schneller.
Beim Grauen Star kommt es zur Linsentrübung. Als Laie kann man sich das in etwa wie bei einem Vergleich von Klarglas und Milchglas vorstellen. Während man durch ein ein normales Fenster klar und deutlich sehen kann, ist der Blick durch Milchglas getrübt. Dieser „Effekt“ wird mit fortschreitendem Katarakt stärker. Schuld daran sind Proteine die verklumpen und sich wie ein grau-weißer Schleier über die Linse legen. Die Verklumpung wird durch den gestörten Zuckerstoffwechsel zusätzlich gefördert.
Grauer Star ist behandelbar, muss aber auch entsprechend erkannt werden. Wenn Sie also erste Symptome wie Schleiersehen, unscharfe Kontraste oder häufiger werdende Blendempfindlichkeit bei sich feststellen – sofort zum Arzt! Die häufigste und beste Behandlungsmethode beim Grauen Star ist die Kataraktoperation, Hierbei wird in wenigen Minuten die alte Linse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht. Etwa 95 Prozent aller Kataraktpatienten können nach dem Eingriff wieder klar und deutlich sehen.
Diabetische Retinopathie
Als diabetische Retinopathie wird die krankhafte Veränderung der Netzhaut (Retina) durch Diabetes mellitus bezeichnet. Licht und Sinneseindrücke werden über die Netzhaut an das Gehirn weitergeleitet. Hohe Blutzuckerwerte können der Netzhaut schaden und so bis zur Erblindung führen. Die Krankheit entwickelt sich sehr langsam und anfangs auch ohne deutliche Symptome. Deshalb ist es wichtig, dass Diabetiker ihre Augen regelmäßig beim Augenarzt kontrollieren lassen. Der Mediziner unterscheidet und erkennt verschiedene Stadien der Diabetischen Retinopathie.
- Nicht-proliferative diabetische Retinopathie
In diesem Stadium sind bereits einzelne Bereiche der Netzhaut wegen mangelnder Durchblutung abgestorben – man spricht hier auch vom Netzhautinfarkt. Das Tückische an diesem Stadium ist, dass der Betroffene oftmals noch keine Veränderung seiner Sehstärke bemerkt. - Proliferative Retinopathie
Im darauffolgenden Stadium bilden sich neue Gefäße, die den Durchblutungsstörungen der Netzhaut entgegenwirken wollen und geschädigte Gefäße ersetzen sollen. Das genau ist aber nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, weil diese neuen Gefäße selbst geschädigt sind, können sie reißen und platzen. Erst wenn diese Gefäße in den Glaskörper wachsen, wird der Patient eine Verschlechterung seines Sehvermögens feststellen.
Neben den Augen können auch andere Organe, wie Nieren, Herz und Beine durch Diabetes geschädigt werden. Das Wichtigste ist deshalb, dass der Blutzucker überwacht und optimal eingestellt wird. Dafür sind übrigens nicht nur die Blutzuckerwerte sondern auch der Langzeit-Blutdruckwert ausschlaggebend.
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