Die Fachbegriff Lumbalgie bezeichnet Rückenschmerzen im Bereich des Lendenwirbels. Der allseits bekannte Hexenschuss ist ein akuter Lumbago, also ein plötzlich auftretender stechender Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule und/oder des Ischiasnervs.
Was ist Lumbalgie?
Allgemeine Schmerzen im Bereich der Lende bezeichnet man als Lumbalgie. Am häufigsten tritt der akute Fall eines Lumbago – eines Hexenschusses auf. Der Hexenschuss heißt nicht deshalb so, weil man vermutete, dass die Hexen aus dem Hinterhalt mit Pfeilen auf unbedarfte Menschen schossen um ihnen Schmerzen zuzufügen, sondern weil ein Hexenschuss fast immer ohne vorherige Merkmale – scheinbar aus dem Nichts – auftauchte. Also quasi aus heiterem Himmel – wie der Fluch einer Hexe.
Dieser akute Schmerz tritt auch häufig nach einer durchaus nicht unüblichen Bewegung auf, wie z.B. dem Aufrichten aus einer gebückten Haltung oder dem Drehen des Oberkörpers. Oft auch beim Heben oder auch nach dem Heben von ungewöhnlich schweren Lasten.
Der Hexenschuss wird medizinisch als Lumbago bezeichnet und die starken Schmerzen strahlen oftmals in den Beinbereich aus, weshalb auch oftmals an einen Bandscheibenvorfall gedacht wird. Auch wenn dies eher selten der Fall ist, sollte ein Bandscheibenvorfall durch einen Besuch beim Arzt ausgeschlossen werden. Meist handelt es sich jedoch um eine Ischialgie, bei welcher der Schmerz ebenfalls – wie bei einem Bandscheibenvorfall über den Ischiasnerv bis ins Gesäß oder in die Beine ausstrahlt.
In jedem Fall ist die Bewegungsfähigkeit aufgrund der starken Schmerzen, die eine Lumbalgie verursacht, stark eingeschränkt.
Lumbalgie – Ursachen
Neben dem akut auftretenden Lumbago – dem Hexenschuss – können Schädigungen der Wirbelsäule bzw. der Wirbelkörper, der die Wirbelsäule stützenden Sehnen und Bänder, Schädigungen und
Verletzungen der Gelenke oder Gelenkkapseln Ursachen für eine Lumbalgie sein. Allerdings kommen auch psychische oder hormonelle Ursachen in Frage. Selbst Defizite im Mineralien- und Vitaminhaushalt können Einfluss auf die Entwicklung einer Lumbalgie haben. Auch Verengungen der Nervenkanäle durch Gewebewucherungen – also z.B. Tumore oder Zysten – sind eine mögliche Ursache von Lumbalgie.
Die häufigsten Ursachen sind jedoch Bandscheibenschäden, Bandscheibenvorfälle und Vorwölbungen der Bandscheibe.
Wenig beachtet als Ursache für Rückenprobleme sind hormoneller Art oder durch einen Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen verursachte Gründe. Die biochemischen Prozesse in unserem Körper sind so komplex und aufeinander abgestimmt, dass oft kleine Ursachen eine große Wirkung zeigen. So kann z.B. ein Mangel an Magnesium zu Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen führen, die – gerade im Rückenbereich – für schmerzhafte Beschwerden sorgen können. Oder das durch hormonelle Veränderungen im Laufe des Zyklus ausgelöste PMS, bei dem viele Frauen über vermehrte Rückenbeschwerden im Lendenwirbelbereich berichten. Auch ein Mangel an Vitamin D3 kann unter Umständen zu Rückenschmerzen führen.
Die akute Lumbago entsteht meist durch eine unachtsame, aber nicht immer ungewöhnliche Bewegung, eine Drehung oder einfach eine unbedachte Bewegungsabfolge. Hierdurch werden dann oft Muskeln und Nerven eingeklemmt, wodurch der starke Schmerz entsteht. Verstärkt wird dieser Effekt noch dadurch, dass sich an der betroffenen Stelle das Muskelgewebe verkrampft und verhärtet.
Lumbalgie – Symptome
Die Symptome einer Lumbalgie sind einfach und eigentlich schnell aufgezählt. Im Vordergrund stehen immer mehr oder weniger starke Rückenschmerzen. Diese können anhaltend und chronisch auftreten ohne dass die Ursache hierfür offensichtlich ist. In diesem Fall müssen durch spezielle bildgebende Diagnoseverfahren die Verursacher für die Beschwerden gefunden werden. Entsprechend der Diagnose wird dann die Therapie erfolgen.
Im akuten Fall des Lumbago sind die Symptome ein starker, stechender und anhaltender Schmerz, der nach einer ungelenken Bewegung oder starker Belastung eintritt, meist ohne sich vorher in irgendeiner Form anzukündigen. Hier muss zunächst abgeklärt werden, ob es sich tatsächlich um einen so genannten Hexenschuss oder um einen wesentlich behandlungsintensiveren Bandscheibenvorfall handelt. Meist lässt sich das anhand der Tatsache erkennen, ob auch Taubheitsgefühl oder sogar Lähmungserscheinungen in den umliegenden Regionen – vor allem im Bereich der Beine vorliegen.
Der nicht weniger schmerzvolle, aber nicht ganz so dramatische Hexenschuss dauert in der Regel maximal drei Tage und verschwindet im Normalfall, ohne Schädigungen zu hinterlassen. Wer allerdings zu häufigen Lumbagos neigt, der sollte doch den Grund hierfür von einem Facharzt abklären lassen und Vorbeugemaßnahmen ergreifen.
Lumbalgie – Therapie
Bei dem akuten Lumbago – also dem Hexenschuss – wird vorrangig der Schmerz bekämpft. Dies geschieht vorzugsweise durch Medikamente, welche meist in Spritzenform verabreicht werden. Dies hat den Vorteil, dass die Mittel punktuell platziert werden können und so der Gesamtorganismus nicht zu sehr belastet wird. Zusätzlich erhält der Patient meist noch Mittel, welche die Muskeln entspannen.
Den Effekt der Muskelentspannung kann man allerdings auch durch Wärmebehandlungen oder Massagen erreichen.
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Bei der nicht-akuten Lumbalgie ist es vor allen Dingen wichtig, die Körperhaltung zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Darüber hinaus sollten alle relevanten Mineralstoffe und Vitaminlevel überprüft und falls nötig, Mängel ausgeglichen werden.
Den Betroffenen sehr zu empfehlen ist auch die Teilnahme an einer sogenannten Rückenschule. Hier lernt man, wie man durch Haltung, Schonung und dem richtigen Training die Körperhaltung verbessern und bestimmte Muskelgruppen aufbauen kann und den Rücken zu stärken und Fehlhaltungen zu vermeiden. So lassen sich effektiv Rückenbeschwerden lindern und Schmerzen durch Prävention vermeiden.
Viele Krankenkassen bieten diese Kurse kostenlos oder gegen geringe Zuzahlung an.
Lumbalgie – Vorbeugung
Lumbalgie oder der akute Lumbago sind kein unabwendbares Schicksal. Meist sind wir selbst verantwortlich für die Schädigungen der Wirbelsäule, der Bandscheiben und Nerven. Meist ist Unachtsamkeit dafür verantwortlich. In jungen Jahren neigt man gerne zu Überbeanspruchungen. In dieser Zeit gewöhnt man sich auch schnell viele Dinge an, die wir später mit Degeneration unserer Muskeln, Gelenke, Wirbelkörper, etc. büßen.
Aber spätestens, wenn die ersten Beschwerden auftauchen, sollte man sich damit befassen, umzulernen. Besonders gut geeignet hierfür sind der Besuch einer Rückenschule und gezieltes Training, um die Muskulatur aufzubauen, die unser Skelettsystem stützt und schonen hilft. Eine entsprechend ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Fehlhaltungen und permanenter Überlastung tut sein Weiteres dazu, bis ins hohe Alter beweglich und schmerzfrei zu bleiben. Natürlich hilft es auch dauerhafte Überlastungen oder Fehlhaltungen zu vermeiden.
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