geschwollene Lymphknoten
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Krankheiten

Geschwollene Lymphknoten – Ursachen, Symptome und Therapie

Geschwollene Lymphknoten bedeuten nicht zwingend eine ernsthafte Erkrankung, sollten aber von einem Arzt abgetastet und entsprechend behandelt werden.

Das Lymphsystem durchzieht, ähnlich wie der Blutkreislauf, den gesamten menschlichen Organismus. Für die körpereigene Abwehr, das Immunsystem, nimmt es eine wichtige Rolle ein. Kommt es zur verstärkten Aktivität des Lymphsystems schwellen die Lymphknoten an. Beispielsweise bei einer Entzündung produzieren sie zur Abwehr der Erreger vermehrt Lymphozyten. Bei einem gesunden Menschen sind die Lymphknoten linsengroß und nicht zu ertasten. Bei einer Schwellung erreichen sie einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Geschwollene Lymphknoten sind berührungs- und druckempfindlich. Teilweise schmerzen sie ohne zusätzlichen Berührungsreiz.

Geschwollene Lymphknoten – Ursachen

Die Lymphknoten schwellen an, wenn sich der Körper gegen Krankheitserreger wehrt. Um Fremdkörper wie Viren, Bakterien und Parasiten zu bekämpfen, laufen Immun- und Lymphsystem auf Hochtouren. Wie mehr oder weniger deutlich sichtbar die Lymphknotenschwellung ist, hängt von der Art der gesundheitlichen Komplikation ab. Sie macht sich beispielsweise in einer Verdickung im Halsbereich bemerkbar.

Zu den häufigen Ursachen von geschwollenen Lymphknoten zählen:

➔ Bakterielle Infektionen, wie …

➔ Virusinfektionen, wie …

➔ Krebserkrankungen, wie …

  • Lymphknotenmetastasen
  • Leukämie
  • maligne Lymphome

➔ Rheumatoide Krankheiten, wie …

  • Lupus erythematodes
  • Rheumatoide Arthritis

Weitere Ursachen, die eine Schwellung der Lymphknoten auslösen, sind Lymphödeme und Toxoplasmose.

Welche Lymphknoten im Körper anschwellen, hängt von der Grunderkrankung ab:

Lage der geschwollenen Lymphknotenmögliches Krankheitsbild
Lymphknoten am HalsAtemwegserkrankungen
Mittelohrentzündungen
Speicheldrüsenerkrankungen
Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse
Lymphdrüsenkrebs
Zahn- und Kiefervereiterungen
Kinderkrankheiten wie Windpocken
Mumps, Masern oder Röteln
Lymphknoten an der LeisteEntzündung im kleinen Becken oder der ableitenden Harnwege
Eiteransammlung in der Leiste oder Leistenbruch
Blinddarmentzündung
Thrombus
Krebserkrankungen wie Leukämie oder Hodgkin-Lymphom
Lymphknoten im NackenOhrspeicheldrüsenentzündung
Halsentzündung
Entzündung im Mundbereich wie Zungenentzündung
Lymphknoten in der AchselhöhleBrustentzündungen
Brustkrebs
Entzündungen an Armen, Händen oder im Schulterbereich
chronisch lymphatische Leukämie

Beschwerden bei geschwollenen Lymphknoten

Die körpereigene Immunabwehr bekämpft in den Organismus eingedrungene bakterielle und virale Erreger. Die Produktion von Lymphozyten steigt an. Betroffene bemerken eine Schwellung der Lymphknoten. Bei gesunden Menschen sind diese nicht spürbar. Im Rahmen der Infektionsbekämpfung schwellen sie auf Erbsen- bis zu Walnussgröße an. Die Lymphknoten erweisen sich als druckempfindlich und schmerzen teilweise. Wie ausgeprägt sich die Beschwerden zeigen, hängt von Art und Intensität der zugrunde liegenden gesundheitlichen Komplikation ab.

Geschwollenen Lymphknoten – Diagnose und Behandlung

Zeigen sich geschwollene Lymphknoten stark berührungsempfindlich oder schmerzen ohne Druckreiz, empfiehlt sich der Besuch beim Hausarzt. Dieser kontrolliert den allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen. Er verschafft sich einen Überblick über deren Krankengeschichte und aktuelle gesundheitliche Komplikationen. Für eine rasche Diagnose informieren ihn die Patienten über vorliegende Grunderkrankungen oder chronische Beschwerden.

Nach der Anamnese untersucht der Arzt die Erkrankten, wobei er die Lymphknoten abtastet.

Während der Palpation prüft er deren:

  • Konsistenz
  • Oberflächenbeschaffenheit
  • Schmerzempfindlichkeit
  • sowie Verschiebbarkeit.

Lymphknoten, die sich von ihrer Umgebung abgrenzen und bei Druck Schmerzen verursachen, sprechen aus medizinischer Sicht für gutartige Veränderungen. Obgleich eine entzündliche Reaktion vorliegt, weisen sie auf eine aktive Immunabwehr hin. Stark angeschwollene, schmerzfreie Lymphknoten, die fest mit dem umliegenden Gewebe verwachsen sind, deuten auf bösartige Erkrankungen hin.

Um die Grunderkrankung, in Erfahrung zu bringen, führt der Arzt einen Bluttest durch. Eine weitere Hilfe bei der Diagnose stellt eine Biopsie dar. Eine Blutanalyse gibt Auskunft über mögliche
Virusinfektionen, Entzündungsreaktionen oder Leukämie.

Tritt die Lymphknotenschwellung plötzlich und einseitig auf und liegt kein Hinweis auf eine Infektion vor, entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe. Durch diese gelingt es, mögliche Krebszellen zu erkennen. Vermutet er einen Tumor, beauftragt er eine Computertomografie (CT) und/oder eine Magnetresonanztomografie (MRT). Beide Untersuchungen unterstützen ihn bei der Feststellung, welche Organe der Krebs betrifft. Anschließend leitet er die Therapie ein.

Resultieren die geschwollenen Lymphknoten aus einer harmlosen Ursache wie einer Erkältung, rät der Arzt den Patienten, sich zu schonen. Sie verzichten auf Sport und körperliche Anstrengung, bis die Lymphknoten nicht mehr spürbar sind. Als zusätzliche Maßnahme hilft eine Wärmetherapie, beispielsweise mit einem Heizkissen. Kälte führt bei einer Lymphknotenschwellung teilweise zu einer verstärkten Schmerzreaktion. Bei Infektionen, die der Körper nicht allein bewältigt, kommt eine ursächliche Behandlung infrage.

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