Vitamin K
Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung und kann das Osteoporose-Risiko senken
Nährstoffe

Vitamin K – Vitalstoff für die Blutgerinnung

Vitamin K gehört zu den weniger bekannten Vitalstoffen. Das „K“ steht für Koagulation und ist der Fachausdruck für Blutgerinnung, bei der das Vitamin eine entscheidende Rolle spielt. Daneben hilft es die Knochen zu festigen und vor Osteoporose zu schützen. In der Natur kommt Vitamin K recht häufig vor, so dass es für die meisten Menschen kein Problem darstellt, sich ausreichend mit dem Vitamin zu versorgen.

Was ist Vitamin K?

Vitamin K (Phyllochinon) ist fettlöslich und der Oberbegriff für die zwei natürlichen Formen des Vitamins K1 (Phyllochinon) und K2 (Menachinon).

Vitamin K1 steckt hauptsächlich in den Blättern von Grünpflanzen und kann über die Nahrung aufgenommen werden. Es wird vermutet, dass es dann in aktives K2 umgewandelt wird. Zur Resorption von Vitamin K1 sind Gallensäuren als Emulgatoren nötig. Vom Darm wird es mit Chylomikronen (Fetttransportern) in die Leber gebracht, dort gespeichert oder in Form von Fett-Eiweiß-Verbindungen im Blut zu den Zellen transportiert. Forschungen haben gezeigt, dass Vitamin K1 zwar weniger aktiv ist, aber mehr Einfluss auf die Blutgerinnung hat.

Das aktive Vitamin K2 hat scheinbar eine größere Bedeutung für den Calciumstoffwechsel und ist somit wichtiger für Knochen und Zähne. Es wird von Mikroorganismen, z.B. den Bakterien der menschlichen Darmflora, gebildet und dann direkt über den Darm vom Körper aufgenommen.

Neben den natürlichen Vitamin-K-Formen, gibt es eine dritte Gruppe, die nicht in der Natur vorkommt. Vitamin K3 ist ein synthetischer Wirkstoff, der heute für den Einsatz am Menschen gemieden wird, da er je nach Dosierung giftig sein kann.

Welche Funktion und Wirkung hat Vitamin K im Körper?

Vitamin K wird vom Körper vor allem für die Bildung von Gerinnungsfaktoren benötigt. Als Coenzym hilft es dabei, dass die Faktoren II, VII, IX, und X von ihrer inaktiven in die aktive Form umgewandelt werden und sorgt so dafür, dass eine Blutung gestillt werden kann.

Dieses Wissen, dass Vitamin K die Blutgerinnung unterstützt, wird auch in der Medizin genutzt. Um z.B. Thrombosen zu vermeiden, wird mit Medikamenten die Wirkung von Vitamin K gehemmt. Diese Mittel heißen Vitamin-K-Antagonisten. Dadurch wird die Umwandlung der Blutgerinnungsfaktoren in ihre aktive Form aufgehalten und verhindert, dass das Blut gerinnt und sich ein Blutgerinnsel bilden kann.

Zusammen mit Vitamin D und einigen Proteinen ist Vitamin K auch für den Stoffwechsel der Knochen von Bedeutung. Es ist z.B. an der Bildung des Proteins Osteocalcin beteiligt, das die Knochen stabilisiert und für deren Festigkeit sorgt. Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin K kann vor allem Frauen nach den Wechseljahren vor schnellem Knochenabbau schützen.

Daneben hat Vitamin K auch einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, weil es vor Arterienverkalkung schützt oder zur Rückbildung dieser verhilft.

Ursachen und Symptome von Vitamin-K-Mangel

Bei gesunden Menschen, die sich ausgewogen ernähren, ist ein Vitamin-K-Mangel unwahrscheinlich. Allerdings erhöhen chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder eine längerfristige Einnahme von Antibiotika das Risiko hierfür. Auch Lebererkrankungen, z.B. durch Alkoholmissbrauch, können den Bedarf steigern. Ebenso sind Krebs oder Calciummangel mögliche Gründe für Vitamin-K-Defizite.

Künstlich kann ein Mangel durch die langfristige Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten herbeigeführt werden. In diesem Falle sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob eine spezielle Ernährung notwendig ist.

Symptome und Folgen eines länger anhaltenden Vitamin-K-Mangels sind:

  • Häufiges Nasenbluten
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Erhöhtes Blutungsrisiko
  • Langanhaltende Blutung kleinster Wunden
  • Brüchige Knochen, Frakturheilungsstörungen
  • Schwache Zahnsubstanz
  • Ablagerungen in den Gefäßen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt
  • Durchfall

Da die Darmflora von Neugeborenen noch nicht voll ausgebildet ist und sie deshalb nicht genügend Vitamin K erzeugt, wurde die Vitamin-K-Prophylaxe eingeführt. Säuglinge erhalten am ersten Tag ihres Lebens zwei Milligramm des Vitalstoffes, weitere Gaben dann während der U2 und U3.

Ist eine Überdosierung von Vitamin K möglich?

Für gesunde Menschen ist die Aufnahme von Vitamin K aus der Nahrung auch in erheblichen Dosen unschädlich. Nur bei extremer Überdosierung kann sich die Neigung zu Blutgerinnseln erhöhen und es ist mit allergischen Hautreaktionen zu rechnen, falls große Mengen per Injektion verabreicht werden.

Für Neugeborene besteht bei einem Zuviel des Vitamins jedoch die Gefahr, dass ein Zerfall der roten Blutkörperchen ausgelöst wird.

Lebensmittel mit Vitamin K

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt die angemessene Zufuhr von Vitamin K auf 60-80 Mikrogramm täglich für Jugendliche und Erwachsene. Bei Frauen ab 19 Jahren liegt der Wert bei ca. 60 Mikrogramm, bei Männern ab diesem Alter werden 70 Mikrogramm empfohlen. Mit zunehmendem Lebensalter steigt der Bedarf an und liegt ab 51 Jahren für Frauen bei 65 Mikrogramm und Männern 80 Mikrogramm täglich.

Besonders viel Vitamin K ist in grünen Gemüsesorten wie Spinat, Kopfsalat oder Feldsalat enthalten, das gilt gleichfalls für die Kohlsorten Rot-, Grün-, Rosen- und Blumenkohl sowie Sauerkraut. Um den Bedarf zu decken, sind Fleisch, Leber, Eier, Milch und Milchprodukte ebenso geeignet, da das Vitamin über die Nahrungskette in die Lebensmittel gelangt. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K ist bereits gewährleistet, wenn täglich 30 Gramm Blumenkohl oder 120 Gramm Kalbsleber verzehrt werden.

Die Verluste des Vitamins beim Kochen sind gering, da es hitze- und sauerstoffunempfindlich ist. Allerdings vermindert Licht den Vitamingehalt, deshalb müssen die entsprechenden Lebensmittel möglichst dunkel und lichtgeschützt aufbewahrt werden.

Da Vitamin K fettlöslich ist, muss es immer mit Fetten kombiniert werden, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Deshalb kann eine fettarme Diät dazu führen, dass der Vitalstoff nicht ausreichend aufgenommen werden kann.

Zusammenfassend ergibt sich, dass Vitamin K eine sehr wichtige Aufgabe bei der Blutgerinnung erfüllt und zusammen mit Vitamin D für die Stabilität der Knochen verantwortlich ist. Die Aufnahme des Vitamins über die Nahrung ist normalerweise ausreichend. Bei erhöhter Blutungsneigung oder Osteoporose kann die Zufuhr des Vitamins über Nahrungsergänzungsmittel in Absprache mit einem Arzt jedoch sehr nützlich sein.

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