Magnesium gehört zu den zehn Mineralstoffen, die auf der Erde am häufigsten vorkommen. Sein Einfluss auf den Mensch und die Natur ist deshalb von großer Bedeutung. Dem menschlichen Körper ist es allerdings nicht möglich, dieses wichtige Mineral selbst herzustellen, deshalb muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Nur so ist sichergestellt, dass wichtige Körperfunktionen in der Lage bleiben, ihre Arbeit einwandfrei zu leisten.
Was ist Magnesium?
Magnesium ist ein chemisches Element, das zu den Erdalkalimetallen gehört und in zahlreichen Mineralien und dem Blattgrün von Pflanzen vorkommt. Für Pflanzen stellt es das wichtigste Atom des Chlorophylls dar, um über die Photosynthese mit Licht Energie zu erzeugen. Es ist eines der wichtigsten Kationen in lebenden Zellen und hat als Coenzym Einfluss auf mehr als 300 Enzyme. Hier trägt es großen Anteil an der Nutzung von Sauerstoff, Gewinnung von Energie und Regeneration von Zellen.
Wozu benötigt der Körper Magnesium?
Magnesium ist ein essentieller Nährstoff, der an zahlreichen Stoffwechselprozessen mitwirkt und so an der Bereitstellung von Energie beteiligt ist. Mit Hilfe des Mineralstoffes werden im Körper Eiweiße konstruiert und Körperzellen stabilisiert. Vor allem für den Aufbau von Knochen und Zähnen ist ein ausgeglichener Magnesiumhaushalt wichtig. Unerlässlich ist Magnesium auch für Freisetzung und Wirkung von Hormonen und Botenstoffen im Körper, sowie für die Bildung der Erbanlagen. Letzteres geschieht über die Herstellung von Nukleinsäuren und den damit verbundenen Aufbau von Erbsubstanz. Damit die Muskeln einwandfrei arbeiten können, ist ebenfalls Magnesium erforderlich. Es reguliert die Erregungsleitung zwischen den Nerven untereinander und zwischen Nerven und Muskeln. Bei Mangelerscheinungen kann es deshalb zu unkontrollierten Reizübertragungen kommen, die sich, z.B. in Muskelzuckungen oder Herzrhythmusstörungen zeigen. Unerlässlich ist Magnesium deshalb auch für die Herztätigkeit.
Wie entsteht Magnesiummangel?
Ein Mangel an Magnesium besteht dann, wenn die Konzentration von Magnesium im Blut unter 0,65 mmol liegt. Es gibt mehrere Gründe, die zu einer Unterschreitung dieses Werts führen können.
An erster Stelle steht die unzureichende Aufnahme von Magnesium durch die Nahrung. Dies kann durch einseitige Ernährung, aber auch durch Erkrankungen der Verdauungsorgane geschehen. Morbus Crohn, Zöliakie oder andere Krankheiten führen dazu, dass die Nährstoffe nicht in ausreichender Menge aus dem Darm resorbiert werden können. Daneben sind auch Diäten, Fasten oder der Missbrauch von Abführmitteln ein Grund für Mangelerscheinungen.
Regelmäßiger Alkoholkonsum führt ebenfalls zu einem Magnesiummangel, da die harntreibende Wirkung des Alkohols das Magnesium aus dem Körper schwemmt. Aus dem Alkoholmissbrauch resultierende Folgeerkrankungen, z.B. Leberzirrhose beeinflussen den Magnesiumhaushalt auch ungünstig.
Hormonelle Störungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder die Einnahme der Anti-Baby-Pille können ebenfalls einen Magnesiummangel hervorrufen. Genauso gefährdet sind Diabetiker, da sie Magnesium verstärkt über den Urin ausscheiden. Zudem erhöhen auch viele Medikamente den Bedarf an Magnesium, z.B. Entwässerungsmittel, einige Antibiotika, Protonenpumpenhemmer oder Krebstherapeutika.
Die Gefahr, dass der Magnesiumspiegel sinkt, besteht auch bei Sportlern, wenn sie stark schwitzen oder bei Stress durch eine erhöhte Adrenalinausschüttung.
Welche Symptome zeigt Magnesiummangel?
Die bekanntesten Symptome für einen Magnesiummangel sind Muskelkrämpfe, vor allem in Waden und Füßen. Darüber hinaus gibt es weitere zahlreiche Symptome, die auf einen Magnesiummangel hindeuten können:
- Psychische Symptome, z.B. innere Unruhe, Angstgefühle oder Reizbarkeit
- Müdigkeit, Erschöpfung und erhöhtes Schlafbedürfnis
- Kopfschmerzen und Migräne
- Verspannungen und Rückenschmerzen
- Ohrensausen, Geräuschempfindlichkeit
- Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, kalte Hände und Füße
- Druck- und Engegefühl auf der Brust, Herzrhythmusstörungen
- Magen- und Darmbeschwerden, z.B. Krämpfe
- Menstruationsstörungen
- Vorzeitige Wehen und Ödeme bei Schwangeren
- Verstärkung von Symptomen einer Allergie
Da die Symptome so vielfältig sind, ist es oft schwierig einen Magnesiummangel zu erkennen. Im Labor zeigt er sich auch erst, wenn er gravierend ist und bereits seit längerer Zeit besteht.
Magnesiumreiche Ernährung
Die empfohlene Zufuhr an Magnesium liegt bei täglich 300 – 400 mg. Um diesen Bedarf abzudecken, ist für den gesunden Menschen eine abwechslungsreiche Vollwertkost, mit überwiegend frischen Lebensmitteln, ausreichend. Viel Magnesium befindet sich in grünem Gemüse, Nüssen, Linsen, Soja, Vollkorngetreide und Milchprodukten. Aber auch dunkle Schokolade ist ein guter Magnesiumlieferant. Bei Mineralwasser ist der Anteil, je nach Anbieter, unterschiedlich hoch, bei einem guten Wasser liegt er bei etwa 80 mg.
Magnesium als Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel
Ist der Magnesiumbedarf erhöht und kann nicht mehr allein über die Nahrungsmittel aufgenommen werden, so muss er mit Nahrungsergänzungsmitteln gedeckt werden. Wird Magnesium über die tägliche Nahrung zugeführt, scheidet der Körper eine übermäßige Aufnahme einfach aus. Als Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel ist die Einnahme in der Regel auch problemlos, bei einer höheren Dosierung können aber Durchfall oder weiche Stühle auftreten. Ist die Nierenfunktion herabgesetzt kann es ungewollt zu einer Überdosierung kommen, vor allem bei gleichzeitiger Einnahme von Abführ- oder säurebindenden Mitteln. Nebenwirkungen einer Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit, Lähmungserscheinungen, Blutdruckabfall und flache Atmung sein.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass Magnesium für den Menschen lebenswichtig ist. In der Regel kann es über eine vollwertige Ernährung aufgenommen werden. Besteht ein Mangel oder erhöhter Bedarf durch, z.B. Sport, Stress, Krankheiten oder Medikamente, sollte Magnesium, am besten in Absprache mit einem Arzt, über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
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