„Ich bin sauer“ – ein Spruch den jeder Mensch hin und wieder einmal sagt und der gar nicht so weit hergeholt ist. Die Übersäuerung des Körpers ist ein allgegenwärtiges Problem der heutigen Wohlstandsgesellschaft. Die weitverbreitete, ungesunde Ernährung besteht zum großen Teil aus schlechten Säuren, die den Körper krank machen können. Auch stressige Lebensumstände und wenig Entspannung machen den Körper sauer und schlagen sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden nieder.
Die wenigsten Menschen wissen von ihrer Übersäuerung, denn erst nach Jahren oder Jahrzehnten treten ernstzunehmende Krankheiten auf. Stress, Unwohlsein, Kopfschmerzen und vieles mehr werden als normal hingenommen und nicht weiter beachtet. Sie fragen sich, ob auch Sie an einer körperlichen Übersäuerung leiden? Dann schauen Sie einmal auf die folgenden Symptome die dafür sprechen könnten:
- häufige, temporäre Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule und in den Gelenken
- quälende Schlafstörungen
- Konzentrationsprobleme und Erschöpfungszustände
- Hauterkrankungen wie Ekzeme, Neurodermitis, wunde und offene Hautstellen
- Gereiztheit und „schnelles aus der Haut fahren“
- Muskelverspannungen und häufige Krämpfe
- Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder Blähungen
- Sodbrennen
- Anfälligkeit für Sonnenbrand
Was heißt eigentlich sauer?
Bei einer Übersäuerung geht es – wie es der Name letztlich schon sagt – um zu viel Säure. In unserem Organismus gibt es Bereiche, die sauer sein müssen. Hierzu zählt zum Beispiel der Dickdarm. Außerdem gibt es Bereiche, die für eine ordnungsgemäße Funktion basisch sein müssen – zum Beispiel das Blut oder der Dünndarm.
Um diesen empfindlichen Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, gibt es verschiedene Regelmechanismen, die im weiteren Verlauf erläutert werden. Alle diese Mechanismen sind darauf bedacht, den gesunden pH-Wert im Körper aufrecht zu halten.
Der pH-Wert gibt an, ob eine (Körper-)Flüssigkeit sauer oder basisch ist, wobei ein Wert von unter 7 eine Säure anzeigt und ein Wert von über 7 bis 14 eine Base. Wenn nun aufgrund falscher Ernährung oder Stress zu viele Säuren in den Körper gelangen, dann arbeiten die Regelmechanismen auf Hochtouren. Irgendwann sind sie überstrapaziert und können die eintreffende Säureflut nicht mehr bewältigen. Der Zeitpunkt erster Beschwerden ist gekommen.
Um zu kontrollieren ob Sie einen gesunden Säure-Basen-Haushalt haben, bietet sich ein Urintest mit pH-Wert Streifen an. Am Morgen sollte der Urin im besten Falle sauer sein (6,2-6,8). Dies zeigt Ihnen, dass der Körper über Nacht in der Lage dazu war, überschüssige Säuren zu binden und mit dem ersten Urin auszuscheiden. Am Abend hingegen sollte der pH-Wert des Urins leicht basisch sein (6,8-7,4).
Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes
Bis zu einem gewissen Grad ist der Körper selbst dazu in der Lage, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen, für eine Balance zu sorgen und unnötige Säuren aus dem Körper auszuscheiden. Zu diesen körpereigenen Mechanismen gehören die folgenden:
1. Säureausgleich über die Lunge:
Beim Ausatmen wird Kohlenstoffdioxid über die Lunge ausgeschieden. Durch eine vermehrte Ausatmung kann der Körper also kurzfristig eine Säurebelastung ausgleichen. Es ist darauf zu achten, dass nicht nur Kohlenstoffdioxid ausgeatmet wird, sondern auch das basische und für den Körper wichtige Biocarbonat. Für einen langfristigen Säureausgleich sind die Lungen daher nicht geeignet.
2. Säureausgleich über die Nieren:
Im Gegensatz zur Lunge sind die Nieren durchaus in der Lage, nicht flüchtige Säuren auszuscheiden. Damit die Nieren gut arbeiten und schädliche Stoffe ausleiten können, sollten Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter stilles Wasser oder Kräutertees zu sich nehmen.
3. Säureausgleich über die Leber:
Die Entgiftung über die Leber ist am effektivsten. In einer Stunde kann die Leber genauso viele Protonen neutralisieren wie die Nieren an einem ganzen Tag.
Gründe für eine Übersäuerung
Die Gründe für Übersäuerung sind, wie bereits erwähnt, in erster Linie eine ungesunde Ernährung. Aber auch ungünstige Lebensumstände können der Grund für einen gestörten Säure-Basen-Haushalt sein. Folgende Säurequellen sollten Sie daher möglichst vermeiden:
- Stress, Ärger
- Alkohol
- Bewegungsmangel
- Medikamente, z.B. Schmerzmittel
- Nikotin (Rauchen)
- Schockzustände
- Zucker
- Übermäßiger Konsum von Eiweiß
- Tierische Produkte
Sie fragen sich nun warum man sich basisch ernähren sollte, wenn es im Körper durchaus auch Bereiche gibt, die ein saures Milieu benötigen? Durch eine basische Ernährung pendelt sich der richtige PH-Wert in jedem Körperbereich ein. Basische Bereiche werden wieder basisch und saure Bereiche bleiben gesund sauer.
Wege zur Säuren-Basen-Balance
Um einen intakten Säure-Basen-Haushalt zu erreichen, ist in erster Linie eine gesunde Ernährung sehr wichtig. Verzichten Sie möglichst auf tierische Produkte und legen Sie zukünftig Wert auf gesundes und frisch zubereitetes Essen. Je weniger künstliche Zusätze Ihre Mahlzeiten enthalten, umso positiver wirkt sich dies auf Ihren Säure-Basen-Haushalt aus. Aber auch diverse andere Maßnahmen können zur Ausleitung von Säuren führen und einen entscheidenden Beitrag zu Ihrer Gesundheit zusteuern:
Badekuren
Bäder mit basischen Zusätzen (Basenbad oder Natron) entgiften die Haut und den Körper auf intensivste Art und Weise. Neben einem passenden Badezusatz benötigen Sie außerdem eine Wurzelbürste, mit der Sie sich zwischendurch abbürsten können. Dies fördert die Entschlackung zusätzlich. Baden Sie mindestens 50 Minuten lang in 37 Grad warmem Wasser. Die lange Badedauer ist nötig, da der osmotische Effekt eines Basenbades in der Regel erst nach ca. 30 Minuten beginnt. Das basische Wasser entzieht dem sauren Körper dabei die Säuren durch die chemische Reaktion der Osmose. Nach einem solchen Bad fühlen Sie sich tief gereinigt und sind vermutlich sehr müde. Es bietet sich daher an, ein Basenbad nur abends zu genießen und im Anschluss direkt ins Bett zu gehen. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie während oder nach dem Bad ausreichend stilles Mineralwasser zu sich nehmen. Dies fördert die Entgiftung zusätzlich und sorgt dafür, dass noch mehr Schlacken ausgeschwemmt werden können.
Saunagänge
Saunagänge entschlacken und spülen Gifte und Schadstoffe beinahe von selbst aus Ihrem Körper. Außerdem ist der Gang in die Sauna ein exzellentes Training für die Gefäße und das Immunsystem.
Darmspülungen
Vermutlich wird Ihnen diese Möglichkeit der Entsäuerung zuerst einmal etwas seltsam vorkommen. Sie ist jedoch äußerst effektiv und kann problemlos zuhause durchgeführt werden. Bei einer Darmspülung werden 1,5 Liter destilliertes Wasser mit einem Einlauf in den Darm eingeführt. Diese Art von Spülung ist besonders effektiv, um den Körper in kürzester Zeit von einer Menge Schadstoffe zu befreien. Darüber hinaus wird die Darmschleimhaut mit frischen Basen in Kontakt gebracht, was zu einer Gesundheit des Darmes beiträgt.
Zu Beginn ist das Thema „Säuren-Basen-Balance“ nicht unbedingt einfach und bedarf einiger Zeit, um sich in die Materie einzuarbeiten. Letzten Endes gibt es allerdings nur einige Grundregeln und Techniken, die es Ihnen ermöglichen ein gesundes Leben zu führen und sich von ungeliebten Schlacken zu befreien. Genießen Sie Ihr neues, entlastetes Leben ohne jegliche Schadstoffe. Sie werden sehen wie gut es Ihnen bereits nach kurzer Zeit geht und wie viele scheinbar „normale“ Beschwerden einfach verschwinden.
Zur weiteren Information finden sich zahlreiche Bücher und Websites, auf denen Sie sich zusätzlich und eingehend zum Thema “Basische Ernährung” informieren können.
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