Auch wenn wir die Intensität der Sonne in der kalten Jahreszeit nicht so stark spüren, sollte Sonnencreme auch im Winter aufgetragen werden. Das schützt die Haut vor vorzeitiger Hautalterung und kann Pigmentflecken vorbeugen.
Bevor wir uns im Sommer an den Strand legen, cremen wir uns ein. Die Vernunft sagt, dass wir die Haut vor Sonnenbrand schützen müssen. Im Winter hingegen, wenn die Sonnenstrahlen im Schnee glitzern, erzeugt dies ein gewisses Glücksgefühl, doch wo ist die Vernunft geblieben?
Sonnencreme im Winter? Das mag vielen im ersten Moment seltsam erscheinen. Denn warum einen Sonnenschutz benutzen, wenn es doch gar nicht so heiß ist? Ja, die Sonne scheint nur sehr schwach, doch die Strahlung ist nicht weniger gefährlich.
Warum ist UV-Strahlung auch im Winter gefährlich?
Im Herbst und Winter ist unsere Haut weniger auf die Sonne vorbereitet als in der warmen Jahreszeit. Das heißt, unsere Haut reagiert noch stärker auf die UV-Strahlen der Sonne. Hier wird zwischen UVA und UVB-Strahlung unterschieden. Mit den UVB-Strahlen bekommen wir zwar das wichtige Vitamin D, es bedeutet aber nicht, dass wir die Haut schutzlos den Strahlen aussetzen dürfen. Da wir im Winter nicht schwitzen, wird die Intensität der UV-Strahlen oft unterschätzt.
Die UVA-Strahlen sind zwar weniger energiereich, dringen aber tiefer in die Hautschicht ein. Sie gelten als Auslöser für schwarzen Hautkrebs und sonnenbedingte Hautalterung.
Falls Sie meine Argumentation für einen ausreichenden Sonnenschutz im Winter momentan noch nicht überzeugt hat, empfehle ich Ihnen diesen Artikel des Douglas Hautpflege-Guides zu lesen – hier werden die negativen Auswirkungen der UV-Strahlung noch einmal kompakt auf den Punkt gebracht.
Wie verändert sich die Haut in der kalten Jahreszeit?
Egal, ob wir uns in den nass-kalten Monaten im Freien aufhalten, oder gemütlich in der warmen Wohnung sitzen – die Haut reagiert auf beide „Extreme“. Besonders die Gesichtshaut verliert durch Heizungsluft mehr Feuchtigkeit, trockene Haut ist die Folge. Setzen Sie daher bei Ihrer täglichen Gesichtspflege im Winter auf Pflegeprodukte mit viel Feuchtigkeit.
Bei sehr trockener Heizungsluft können Wasserschalen auf den Heizkörpern sinnvoll sein. Um Schimmel und Bakterien zu verhindern, muss das Wasser aber täglich gewechselt werden. Intensiver sind sogenannte Luftbefeuchter oder Luftwäscher. Worauf beim Aufstellen dieser Geräte zu achten ist, erfahren Sie im Blogbeitrag von Bauredakteur Dominik Hochwarth.
Im Freien, vor allem auf der Skipiste oder bei ausgedehnten Winterspaziergängen braucht die Haut ein spezielles Sonnenschutzpräparat – am besten mit viel Fett, welches die Haut nicht nur vor den schädlichen UV-Strahlen, sondern auch vor Nässe und Kälte schützt.
Welcher Lichtschutzfaktor im Winter?
Das Sonnencreme auch im Winter Pflicht ist, dürfte nun jedem klar sein. Bleibt allerdings die Frage, welcher Lichtschutzfaktor in der kalten Jahreszeit empfehlenswert ist.
Winterurlauber, die sich vor allem in den Bergen aufhalten, brauchen einen höheren Lichtschutzfaktor (LSF). Das liegt zum einen daran, dass man sich näher an der Sonne befindet und zusätzlich werden die Sonnenstrahlen noch vom Schnee reflektiert. Für einen effektiven Schutz tragen Sie Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 30 schon vor dem Gang auf die Piste auf und cremen regelmäßig nach.
Beim alltäglichen Aufenthalt im Freien, zum Beispiel in der Stadt oder auf dem Weg zur Arbeit, muss der Lichtschutzfaktor nicht ganz so hoch sein – hier ist ein LSF von 15 für die meisten Menschen ausreichend. Wenn Sie allerdings besonders hellhäutig sind oder ohnehin empfindlich auf Sonnenstrahlen reagieren, wählen Sie besser eine Sonnencreme mit höherem LSF. Gleiches gilt für Menschen, die beruflich den ganzen Tag draußen sind.
Noch mehr Hautschutz mit Sonnencreme
In erster Linie dient die Sonnencreme dem gesundheitlichen Schutz unserer Haut. Aber die Creme oder Lotion mit Lichtschutzfaktor kann noch mehr.
➔ Sonnencreme mit Anti-Pollution-Effekt
Neben den Sonnenstrahlen ist unsere Haut täglich verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Abgase und Staub lagern sich quasi ungesehen auf der Epidermis ab. Wer eine empfindliche Haut hat, bekommt die Auswirkungen schnell zu spüren. Gereizte und gerötete Stellen im Gesicht und im schlimmsten Fall Akne sind die Folge.
Einen guten Schutz bieten Sonnenschutzprodukte mit Anti-Pollution-Effekt – übersetzt Gegen-Umweltverschmutzung-Effekt. Die Creme bildet eine Art Schutzfilm auf der Haut, der das Risiko für Entzündungen und frühzeitiger Hautalterung reduziert.
➔ Sonnencreme beugt Pigmentflecken vor
Pigmentflecken sind gesundheitlich unbedenklich, stören aber die meisten Betroffenen. Das kosmetische Problem lässt sich mit einem Sonnenschutzprodukt mit hohem Lichtschutzfaktor (ab 30) durchaus vorbeugen.
Es gibt verschiedene Ursachen (Gene, Hormone, Anti-Baby-Pille), warum Pigmentflecken entstehen. Ein erheblicher Grund ist starke Sonneneinstrahlung. Bestimmte Hautzellen (Melanozyten) produzieren den körpereigen Hautfarbstoff Melanin, der für die Bräunung der Haut zuständig ist. Wer sich ungeschützt in der Sonne aufhält, riskiert, dass zu viel Melanin produziert wird – die Folge sind unschöne, dunkle Pigmentflecken.
Hinweis: Die bräunlichen Pigmentflecken werden leider häufig mit der Weißfleckenkrankheit Vitiligo verwechselt. Hierbei handelt es sich aber um eine Hautkrankheit, bei der an den betroffenen Stellen nicht ausreichend Melanin produziert wurde. Mehr zu den Ursachen und Symptomen im Ratgeber von MSD Manual.