Flohsamen
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Lebensmittel

Flohsamen: Wundermittel für den Darm

Flohsamen eignen sich hervorragend zur Behandlung von Verdauungsstörungen. Sowohl Verstopfungen als auch Durchfall können Sie damit auf natürlichem Wege behandeln.

Flohsamen unterstützen die Gesundheit und zwar ohne, dass wir uns davor ekeln müssten, denn mit den ungeliebten Hüpfern hat das Naturheilmittel nichts gemein. Flohsamen besitzen einen hohen Ballaststoffanteil und können bei Verstopfung helfen. Das Heilmittel kann erstaunlich viel Wasser an sich binden und die Verdauung und den Blutzuckerspiegel regulieren. Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt, welche Inhaltsstoffe die Heilwirkung begründen und wie und wogegen sich Flohsamen einsetzen lassen, können Sie hier nachgelesen.

Was sind Flohsamen?

Zugegeben, rein optisch ist eine gewisse Ähnlichkeit zum Floh erkennbar, damit wären die Gemeinsamkeiten aber bereits erschöpft. Es handelt sich um Samenschalen des Wegerichs. Während uns der Breitwegerich und der Spitzwegerich besser vertraut sind, wird Flohsamen meist von einer Pflanze namens Plantago ovata gewonnen. Die natürliche Heimat dieses Spitzwegerichgewächses liegt in Indien und Pakistan. Daher spricht man nicht selten vom indischen Flohsamen.

Tipp: Die Pflanze ist seit langem bekannt und wurde bereits im Jahre 1775 näher beschrieben.

Zu Heilzwecken wird meist indischer Flohsamen verwendet, denn dieser verfügt über die beste Quellwirkung. Es werden die ganzen Flohsamen wie auch nur die Schalen genutzt. Eine separate Verwendung der Schalen ist nur bei der indischen Variante möglich.

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Die herausragende Eigenschaft von Flohsamen besteht darin, das 50-fache an Wasser an sich binden zu können. Werden die Flohsamenschalen gemahlen, entsteht ein natürliches Quellmittel, welches zur Regulierung der Darmtätigkeit eingesetzt werden kann. Der Stuhl gewinnt so an Volumen und dies regt die Peristaltik des Darms an.

Welche Inhaltsstoffe machen Flohsamen so wertvoll?

Flohsamen bestehen zum größten Teil aus Ballaststoffen, welche der Körper nicht aufnehmen und abbauen kann. Damit werden diese Stoffe nach der Zufuhr über den Darm wieder ausgeschieden, bewirken jedoch die Anregung der Darmtätigkeit und Erleichterungen beim Absatz des Stuhles.

Folgende Nährwerte sind in 100 Gramm Flohsamen enthalten:

    • Kalorien: 21
    • Ballaststoffe: 83,7 Gramm
    • Eiweiß: 2,4 Gramm
    • Kohlenhydrate: 1,7 Gramm
    • Fett: 0,6 Gramm

Der geringe Kalorienanteil macht Flohsamen für die Ernährung im Rahmen von Diäten interessant. Kohlenhydrate und Eiweiß sind für die menschliche Ernährung von großer Bedeutung. Der geringe Fettanteil ist ebenfalls positiv hervorzuheben.

Eine besondere Bedeutung kommt den in den Samenschalen enthaltenen Schleimstoffen zu. Während Flohsamenschalen aus unseren Breiten etwa elf Prozent an Schleimstoffen enthalten, besitzt indischer Flohsamen mehr als die doppelte Menge. Diese sogenannten Arabinoxylane verfügen über eine reizlindernde Wirkung.

In den Schalen sind weiterhin Flavonoide enthalten. Dabei handelt es sich um wertvolle Antioxidantien, welche den Körper vor freien Radikalen schützen und als wirkungsvolle Krebsabwehr diskutiert werden.

Wird der Stuhl verdünnt, verkürzt sich dessen Verweildauer im Darm. Dadurch gerät die Darmschleimhaut weniger in Kontakt mit möglichen krebserregenden Stoffen. Daher kann die langfristige Einnahme möglicherweise einen Schutz vor Darmkrebs darstellen.

Wie wirken Flohsamen auf den Körper?

Das pflanzliche Quellmittel besitzt ein breit gefächertes Einsatzspektrum und kann als Hausmittel bei Verstopfungen wie auch bei Durchfällen hilfreich sein. Durch das gebundene Wasser quillt der Stuhl auf, der Darm gerät in Bewegung und kann bei Verstopfung eine leichtere Entleerung bewirken. Da die Samen die Darmaktivität regulieren, wirken sie auch bei Durchfällen und halten den Stuhl länger im Darm.

Die Europäischen Arzneimittelagentur bestätigte die beschriebene Wirkung bereits im Jahre 2013.

Weiterhin ist davon auszugehen, dass Flohsamen das Vorkommen darmfreundlicher Bakterien fördern und so ein schnelles Abklingen von Entzündungen im Verdauungstrakt bewirken können.

Da Flohsamen im Magen aufquellen, ergibt sich auch Potential für die Förderung von Gewichtskontrollen im Rahmen einer Adipositas-Behandlung.

Die Bakterien im Dickdarm bauen die löslichen Ballaststoffe in Fettsäuren um. Diese können Einfluss auf die Senkung des Cholesterinspiegels nehmen. Diese Wirkung bedarf jedoch noch weiterer Untersuchungen und wird bislang vorwiegend in der Alternativmedizin in Betracht gezogen.

Flohsamen können Sie darüber hinaus auch verwenden, um glutenfreie Lebensmittel herzustellen. Durch Flohsamen erzielt man die Bindungsfähigkeit glutenfreier Mehle.

Wogegen helfen Flohsamen?

Mit Flohsamen wird vorrangig chronische Verstopfung behandelt. Die Anwendung ist für Personen ratsam, welche vermehrt Ballaststoffe aufnehmen sollen, weil sie beispielsweise unter Reizdarmsyndrom leiden.

Die Anwendung von Flohsamen kann wie folgt zusammengefasst werden:

    • Verstopfung
    • Durchfall
    • Hämorrhoiden
    • Analfissuren
    • Reizdarm
    • Entzündung der Darmschleimhaut
    • Diäten
    • ballaststoffarme Ernährung

Kommt es wiederholt zu Verstopfungen, können Flohsamen helfen. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, ist die Anwendung auch während der Schwangerschaft möglich. Verursacht harter Stuhl aufgrund von Hämorrhoiden oder Analfissuren beim Abgang Schmerzen, kann das Aufweichen des Stuhls durch die Aufnahme von Flohsamen Erleichterung versprechen.

Bei ballaststoffarmer Ernährung gerät die Verdauung nicht selten ins Stocken. Flohsamen regen die Darmtätigkeit an und erleichtern den Stuhlgang. Durch die Schleimstoffe wird der Stuhl gleitfähiger.

Tipp: Die Wirkung setzt häufig nach etwa einem Tag ein. Es kann aber auch eine Woche der regelmäßigen Einnahme notwendig sein.

Was ist bei der Einnahme von Flohsamen zu beachten?

Bevor Flohsamen eingenommen wird, kann dieser einige Stunden eingeweicht in Wasser oder Tee vorquellen. Eingenommen wird Flohsamen mit viel Flüssigkeit. Vermischen Sie einen Teelöffel Flohsamen mit 200 Milliliter Wasser und trinken Sie zusätzlich noch zwei große Gläser Mineralwasser.

Die tägliche Dosierung wird wie folgt empfohlen:

    • 20 bis 40 Gramm Flohsamen
    • 10 bis 20 Gramm Flohsamenschalen

Es sollte nicht die komplette Dosis auf einmal eingenommen werden. Es ist ratsam, die Menge auf drei Einzeldosen aufzuteilen.

Tipp: Im Handel werden auch fertig dosierte Flohsamen-Kapseln angeboten. Bei einer längeren Anwendung empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker.

Flohsamen quellen stark auf. Daher wird davon abgeraten, die Einnahme im Liegen zu vollziehen. Quellen die Samen schon in der Speiseröhre auf, können Atembehinderungen die Folge sein.

Wird Flohsamen mit reichlich Wasser eingenommen, ist das Produkt sehr gut verträglich.

Besitzen Flohsamen Nebenwirkungen?

Sehr selten sind allergische Reaktionen beobachtet worden. Dazu zählen Bindehautentzündung, Schnupfen oder Hautveränderungen. Gelegentlich treten Blähungen auf. Dies kann auf eine fehlerhafte Dosierung hindeuten.

Achtung: Personen mit Darmverschluss oder eine Verengung der Speiseröhre sollten keine Flohsamen einnehmen.

Flohsamen Geschmack geben

Flohsamen sind kein Genussmittel. Die Samen sind geruchlos und beinahe geschmacksneutral. Beim Kauen entwickelt sich die schleimige Konsistenz, welche vielen Anwendern zusätzlich den Appetit verdirbt.

Um den Geschmack von Flohsamen zu verbessern, können Sie diese in Joghurt oder Müsli geben. Die Zutaten können Sie beliebig kombinieren. Werden Müslis mit Milch angerührt, quellen die Samen nicht. Es sollte immer ausreichend Wasser getrunken werden.

Tipp: Flohsamen quellen auch, wenn sie in Fruchtsaft eingerührt werden.

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